Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) kritisiert die mangelhafte Fördersituation und unangemessene Bezahlung von Förderkräften an Schulen.
Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) kritisiert die mangelhafte Fördersituation und unangemessene Bezahlung von Förderkräften an Schulen.
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Die Schule steht in der Verantwortung, Kindern das Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Wenn es der Schule nicht gelingt, dieser Verantwortung nachzukommen, verlassen mehr als 7% aller Schüler die Schule ohne Abschluss. Auch die Leo-Level-One Studie zeigt auf, dass ca. 13 Millionen erwachsene Menschen bei einem gebräuchlichen Wortschatz fehlerhaft schreiben, weil sie in der Schule nicht ausreichend unterstützt wurden. Die Fördersituation in den Schulen ist bis heute unzureichend und der außerschulische Fördermarkt wächst beständig. Ein großer Teil der Eltern kann es sich aber nicht leisten, diese Förderung zu finanzieren und die Benachteiligung von Kindern aus sozial schwachen Familien nimmt deutlich zu.
Bildungspolitisch werden daher Ganztagsschulen immer mehr favorisiert, um möglichst allen Kindern die gleichen Bildungschancen zu verschaffen. "Wir sind sehr enttäuscht über die Berichte vieler Eltern, die bemängeln, dass trotzdem fast keine qualifizierte Förderung an den Schulen angeboten wird. Oftmals geht es nur um eine Hausaufgabenbetreuung und es werden Hilfskräfte mit einem Stundensatz von 10 EUR eingebunden. Im positiven Fall, wenn qualifizierte Therapeuten an die Schulen geholt werden, wird meist nur ein Stundensatz von 16 EUR gezahlt, was eine absolut unangemessene Bezahlung bei der notwendigen Qualifikation ist", kritisiert Annette Höinghaus, Geschäftsführerin des BVL.
Der BVL hat einen Weiterbildungsstandard für Legasthenie- und Dyskalkulie-Therapeuten etabliert, um Kindern mit Problemen beim Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen nachhaltig zu helfen. Die vom BVL zertifizierten Therapeuten haben, aufbauend auf ihr Studium oder ihre Ausbildung, eine dreijährige Weiterbildung angeschlossen, um insbesondere Kinder mit Teilleistungsstörungen qualifiziert zu fördern. "Diese sehr umfangreich ausgebildeten Therapeuten sind besonders gut qualifiziert, Kinder mit Beeinträchtigungen beim Lesen, Rechtschreiben und Rechnen zu fördern", so Höinghaus.
Schulen müssen neue Wege gehen, um den bestehenden Lehrermangel abzubauen und anforderungsgerechte Förderung aufzubauen. Es müssen funktionierende Netzwerke geschaffen werden, die jedes Kind auffangen und ihm helfen, einen begabungsgerechten Schulabschluss zu erreichen. Die vom BVL zertifizierten Therapeuten sind eine wertvolle Hilfe, um mit dafür Sorge zu tragen, schulisch qualifiziert zu fördern, da diese Form der Förderung meist nicht Bestandteil der Lehrerausbildung ist. "Die finanzielle Ausstattung der Schulen muss sich dringend ändern und Bildung muss uns etwas wert sein. Über Hilfskräfte mit 10 EUR-Stundensätzen wird es nicht gelingen, die Potenziale der Schülerinnen und Schüler zu nutzen, die Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb oder Rechnen haben. Volkswirtschaftlich können wir uns die hohe Rate der Schulabgänger ohne Abschluss nicht leisten. Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung und m uss dort abgeholt werden, wo es steht", fordert Annette Höinghaus.
Weitere Informationen zum Thema Förderung und Zertifizierung sind im Internet unter http://www.bvl-legasthenie.de abrufbar.
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